Zahnarztpraxis
Dr. Ulrich C. Micheely
05971 / 64339

Parodontose
Die "Volkskrankheit" Parodontitis

Die im Volksmund als Parodontose bezeichnete Parodontitis verläuft im Regelfall schleichend und gerade im Anfangsstadium meistens schmerzfrei. Deshalb werden die ersten Anzeichen von den meisten Betroffenen gar nicht als solche wahrgenommen und erst recht nicht als bedrohlich eingestuft.

Zu den anfänglichen Symptomen zählt neben Mundgeruch auch ein gerötetes Zahnfleisch, das bereits bei leichten Berührungen mit der Zahnbürste zu Blutungen neigt. Werden die Symptome von Betroffenen ignoriert, kann sich die Parodontitis weiter ausbreiten. Für den Erfolg einer Behandlung ist es allerdings immens wichtig, dass diese zeitnah nach dem Auftreten der Symptome aufgenommen wird.


Was ist die Ursache?

Eine Parodontitis wird durch Bakterien verursacht. Über harte und weiche Zahnbeläge siedeln sich diese in dem Raum zwischen Zahn und Zahnfleisch an. Werden Zahnbeläge nicht regelmäßig entfernt, können sich die Bakterien ungehindert vermehren und Zahnfleischentzündungen auslösen. Darüber hinaus bilden sich im Verlauf der Erkrankung des Zahnhalteapparates Taschen zwischen Zahn und Zahnfleisch. In diesen finden die Bakterien noch bessere Bedingungen, um sich zu vermehren. Denn neben dem wachstumsfördernden Klima (feucht und warm) kommt hinzu, dass sich die Taschen zwischen Zahn und Zahnfleisch mit herkömmlichen Zahnbürsten und Zahnseide nicht gründlich reinigen lassen. Dadurch können sich dort immer mehr Bakterien ansiedeln.


Was passiert, wenn die Parodontitis unbehandelt bleibt?

Lässt man den Bakterien freien Lauf und nimmt die Warnsignale nicht ernst, kommt es zur Zerstörung der Fasern, mit denen die Zähne im Kieferknochen verankert sind. Im weiteren Verlauf kommt es zu einem Abbau des Kieferknochens und einer Lockerung der Zähne. Im fortgeschrittenen Stadium fallen die Zähne schließlich aus.


Ist Parodontitis behandelbar / heilbar?

Eine gezielte Behandlung ist möglich und als Folge davon kann die Parodontitis verlangsamt und ggf. sogar für einen längeren Zeitraum gestoppt werden. Eine Heilung ist jedoch nicht möglich.


Wie sieht die Behandlung aus?

Zunächst einmal werden nach einer gründlichen Untersuchung und Diagnosestellung die weichen und harten Zahnbeläge und damit auch die Bakterien zahnschonend entfernt. Dies geschieht im Rahmen der Professionellen Zahnreinigung unter Einsatz von Ultraschall und antibakteriellen Spüllösungen. Dabei werden auch die durch die Zahnbeläge gebildeten Zahnfleischtaschen und die Oberflächen der Zahnwurzeln gründlich gereinigt und so die Anzahl der Bakterien erheblich reduziert. Für eine schmerzfreie Behandlung erfolgt diese unter örtlicher Betäubung (Lokalanästhesie).

Damit die Behandlung langfristig erfolgreich ist, sind regelmäßige Kontrollen durch den Zahnarzt, gezielte Vorsorgemaßnahmen (Professionelle Zahnreinigung) sowie eine gründliche, individuelle Mundhygiene unabdingbar.


Wer ist besonders betroffen?

Neben Rauchern zählen auch Diabetiker zu den Personen, die mit einer höheren Wahrscheinlichkeit an einer Parodontis erkranken können.


Ist eine Parodontitis gefährlich?

Ja, und zwar nicht nur für die Zähne und den Zahnhalteapparat! Eine Parodontitis stellt einen erhöhten Risikofaktor für Herzerkrankungen und Schlaganfall dar. Zudem tragen an Parodontitis erkrankte Schwangere ein erhöhtes Risiko für eine Frühgeburt. Ein möglichst frühzeitiger Behandlungsbeginn einer Parodontitis schützt somit nicht nur die Zähne und den Zahnhalteapparat, sondern auch die gesamte Gesundheit.